Im Gegensatz zum gepflegten, ordentlichen und sauberen Pjöngjang sind aber die Provinzstädte etwas weniger gut erhalten, die Plattenbauten sind häufig grau und bröcklig und die Strassen leer. Die landesweit einzige Altstadt hat sich in Kaesong an der Grenze zu Südkorea erhalten. Von den Reiseführern ist allerdings nicht zu erwarten, dass sie von der offiziellen Linie abweichen oder regierungskritische Äusserungen machen – sogar wenn dies ihre Meinung wäre, wäre dies wohl gefährlich für sie.Nach sechs Tagen in der DVR Korea schreibe ich diesen Bericht in China und geniesse hier doch wieder die Freiheit, allein durch die Stadt gehen zu dürfen und selber zu bestimmen, wo einzukaufen und zu essen. Wir einigen uns darauf, dass heute alles "interessant" und "spannend" war. So schön ist Nordkorea. Dennoch glaube ich, dass die Ideologie, der gemeinsame Feind (die Imperialisten) und auch die materiellen Engpässe dort ein größeres "Wir-Gefühl" und persönliches Verantwortungsgefühl erzeugen. In jenen Lebensmittelgeschäften, in denen wir waren, gab es vorwiegend importierte Süssigkeiten, Snacks und Getränke – hingegen kein Fleisch, Gemüse oder Reis. In der Regel wird auch noch erwähnt, dass man irgendeine Norm massiv übertroffen habe, und irgend ein Zahlenspiel mit Bezug zur Staatsideologie (v.a. In meinem Fall fällt diese Kontrolle - für nordkoreanische Verhältnisse - recht herzlich aus und auf meine Antwort auf die Frage, wo ich denn herkomme, gibt es einen Klaps auf die Schulter und ein erfreutes Lächeln samt "Ah, Germany. Wenn es im Vollbetrieb ist, verfügt es über fünf Restaurants: Nr. Material wie Beton oder Steine wird meist auf Tragen (nicht einmal Schubkarren!) schließen. Kim-Il-Sung-Platz, im Hintergrund der Große Studienpalast des Volkes Nordkorea / China 2012 ... Im Reich des Kim Il-sung ... (Marko Linke, Thomas Petzold und Heiko Otto) Pjöngjang Arirang Paektu-san Chilbo-san ... Tag 5 - Pjöngjang und Arirang . Allerdings bewegten sich die Preise in einigen Geschäften, die sich eindeutig an koreanische Kunden richten, auf ähnlichem Niveau. Für Asien bemerkenswert fand ich, dass doch recht häufig Kartoffeln verwendet werden.Während man bei uns im Restaurant jeweils ein Menu bestellt, bekommt man in Nordkorea fast immer eine Vielzahl kleiner Teller – in Kaesong (im Bild) waren es sogar 14 kleine Schälchen. Sie dienen für diverse Paraden, Aufmärsche und Feierlichkeiten als Orientierungshilfen.

So sind an Schaufeln häufig zwei Seile angebracht, damit jeweils zwei Personen daran ziehen können, während eine schaufelt. Man hält sich offenbar kaum "einfach so" in der Stadt auf. Der Sozialismus samt Planwirtschaft ist eine nette Idee. Die monumentale Architektur ist sicherlich Geschmackssache, aber eindrucksvoll ist sie allemal. Den Einzelhandel mit seinen Schaufenstern, offensichtliche Gastronomie sowie irgendeine Form von Werbung und Schilder (abgesehen von politischen Parolen) sucht man hier fast vergeblich.Man findet kein Staubkorn, geschweige denn Kaugummis oder Müll auf dem Boden. Obwohl Sinuiju – Pjöngjang die Hauptstrecke der koreanischen Bahn ist, begegneten uns auf dem Hinweg keine anderen Züge ausser dem Gegenzug nach China. Es gibt zwar verschiedene einheimische Biersorten, die preiswert (ab 0.30 €) und überall erhältlich sind.

Der Chinese in unserem Abteil musste sie hingegen für etwa eine Stunde hergeben (so erging es mir bei der Einreise mit dem USB-Stick, den ich blöderweise noch im Hosensack hatte).Unter diesen Umständen ist es nicht schwierig, Verbotenes wie koreanisches Geld oder verbotene Fotos ins Ausland zu bringen – tatsächlich kann man auch an jeder Ecke in Dandong koreanische Banknoten kaufen. Mai-Demo oder ein Bahnhof samt Graffiti, betrunkenen Obdachlosen und Uringeruch, um nur mal einige Beispiele zu nennen. Zur Zeit unseres Besuchs war es extrem schlecht ausgelastet (nur in 3-4 Etagen brannte Licht, als wir es mal nachts von aussen betrachteten), deshalb war ein Teil der Einrichtungen geschlossen. Für eine ostasiatische Stadt überraschend, macht Pjöngjang deshalb einen völlig (ost-)europäischen Eindruck, bis hin zu den Blumenrabatten sieht alles aus wie in der Ex-Sowjetunion – in einem solchen Ausmass, dass mir Nordkorea wie eine weitere, noch nicht besuchte ehemalige Sowjetrepublik vorkam und ich mich auch ohne Reiseführer mühelos zurechtgefunden hätte.